über den "Ring der O"
Der Ring der O als Fetish und BDSM Symbol ...
Willkommen auf "Ring-der-O".de, meiner Info Seite, auf der ich einige Informationen über die "Geschichte der O" und dem daraus abgeleiteten "Ring der O" zusammengetragen habe ...
Der Ring der O ... was soll das ?
Der "Ring der O" ist ein einfacher Bandring mit einer daran befestigten kleinen Öse,
der in dieser Form in Just Jaekins Romanverfilmung von 1975 der Protagonistin, "der O",
als Zeichen ihrer Unterwerfung überreicht wurde....
Inspiriert von diesem Film oder auch von der in der im Roman "Geschichte der O" von Pauline Reage beschriebenen Form des Ringes
sind in den vergangenen 25 Jahren bei mir oder auch bei anderen Goldschmieden eine Reihe Ringe und Schmuckstücke entstanden,
die sich in den letzten Jahren zumindest europaweit in der
BDSM und Fetisch Szene als Symbol und Erkennungszeichen etabliert haben:
Die Erste die ihn trug, gab ihm ihren Namen.
Der ihn erdachte, den Sinn:
An der rechten Hand getragen, als Zeichen der Unterwerfung für den Erwählten.
An der Linken als Symbol der Dominanz und als Einladung an sein Gegenüber, sich der Macht der Liebe zu beugen.
Die Bedeutung des "Ring der O"
Wie weiter unten in dem Zitat aus dem Roman nachzulesen ist, war der Ring in seiner originalen Bedeutung angedacht die "O" kenntlich zu machen für alle, "die um dieses Zeichen wissen"...
damit die, die das gleiche Zeichen tragen sie ("die O") zu jeder Zeit an jedem Ort zum Gehorsam und sexueller Gefügigkeit dingen konnten ...
Links oder Rechts getragen ... ?
Aus Berichten über die amerikanische Schwulenszene hatte ich damals von dem sogenannten "Hankycode" erfahren...
Einen Code, in dem durch verschiedenfarbige Taschentücher, die sichtbar in der Gesäßtasche getragen werden um auf seine besonderen sexuellen Praktiken und Vorlieben hinzuweisen ..es zielgerichteter ermöglicht wurde, einen passenden Sex-Partner für diese Vorlieben zu finden ...
In der linken Tasche getragen als Zeichen desjenigen, der Aktiv etwas geben möchte ... in der rechten Tasche zur Schau gestellt als Zeichen des passiven, der die "Behandlung" empfangen möchte...
Also z.b. das schwarze Taschentuch als Zeichen für S/M ... links getragen bei dem, der der Dominante im Spiel sein will und rechts getragen als Zeichen für den, der sich in diesem Spiel unterwerfen möchte...
Meine Entwürfe für shop der o.com + fetish jewels
Fast allen Schmuckstücken, die ich für fetish-jewels.com und für shop-der-o.com entworfen habe, ist gemeinsam, das sie als Kommunikatiosmittel unter Gleichgesinnten funktionieren sollen und als Statement für eigene sexuelle Präferenzen getragen werden.
... und natürlich bei der Suche nach dem passenden Partner helfen sollen !!..
Wer sich für meine Entwürfe interessiert findet hier auf meiner Seite meinen Schmuck, der überwiegend von der Geschichte der O inspiriert wurde....mit besonderer Betonung auf das Thema "Der Ring der O"
Aber auch Entwürfe, die mit Schmuck und Erotik im weitesten Sinne zu tun haben, aber nicht zwangsläufig mit SM und sexueller Unterwerfung.....
Mein erster Ring der O
... entstand im Jahr 1982, nachdem ich einige Zeit davor den Film "Histoire d`O" ("Geschichte der O") im Kino gesehen hatte und die Form des im Film verwendeten Ringes ansprechender und logischer fand als die im Buch abweichend mit einer Triskele verzierten ("Peitschenrad") beschriebenen Ausführung
Hergestellt aus Silber mit einer aus der Ringschiene herausgetriebenen Ringöse der mittels einer Niete am Finger verschmiedet werden sollte...angelehnt an eine Sklavenfessel / Sklavenhalsband wie sie typischerweise ab dem 16. / 17. Jahrhundert verwendet wurden...
Meine Liebste fand die Idee, die sich hinter diesem Symbol verbarg sehr ansprechend, die Ausführung dieses doch eher grob und ungelenk geschmiedeten Ringes ließ allerdings noch sehr zu wünschen übrig... So entstanden die ersten Variationen und Verfeinerungen ... Und immer wieder andere nach den unterschiedlichen Wünschen und Vorstellungen meiner im Laufe der Jahre immer größer werdenden Kundschaft ...
So entstanden in meiner Goldschmiede eine Vielzahl verschiedener O-Ringe, "Sklavenringe", abschliessbare Halsreifen und Armreifen, Accessoires und Fetischschmuck aus Latex, Leder, Gummi gepaart mit Edelmetallen wie Platin, Palladium, Feingold + Goldlegierungen und Silber . Aber auch mit Titan, Niobium, chirurgischem Edelstahl und anderen Stahllegierungen experimentierte ich für meine Kollektionen und Unikate von Schmuckstücken, die inspiriert waren von diesem ersten Ring und der Geschichte der O ....
Über die Geschichte der O und Pauline Réage ...
1954 erschien der Roman "Histoire d O" der Schriftstellerin Pauline Reage.... (1975 von Just Jaeckin in einer Deutsch-Französischen Co-Produktion verfilmt ...)
Lange Jahre rätselte die Welt wer das Buch nun wirklich geschrieben hatte und sich hinter dem Pseudonym Pauline Reage verbarg...
Erst 1994 outete sich zum ersten Mal nach über 40 Jahren die Urheberin des erotischen Erfolgsromans: Anne Desclos, 1907 als französische Professorentochter geboren, die später sehr erfolgreich unter dem Namen Dominique Aury als Schriftstellerin (u. a. "Anthologie der religiösen Dichtung Frankreichs") und anerkannte Übersetzerin tätig war.
Provoziert durch ihren Freund, dem 'Academie Francaise' Literaten Jean Paulhan, verfasste sie diesen an ihn gerichteten "Liebesbrief" ... und schuf so einen weltweiten Bestseller Roman.
In dem Roman und im Film bekommt die O als Zeichen ihrer Unterwerfung einen Ring, der sie für andere kenntlich machen soll ...
Hier der Auszug der Stelle aus dem Buch, der die Bedeutung des Ringes verdeutlicht:
"Wenn Sie von hier weggehen, werden Sie einen Eisenring am Goldfinger tragen, der Sie kenntlich macht: Sie werden dann gelernt haben, denen zu gehorchen, die das gleiche Zeichen tragen - und die bei seinem Anblick wissen werden, daß Sie unter Ihrem Rock nackt sind, wie korrekt und unauffällig Ihre Kleidung auch sein mag, und daß Sie es um ihretwillen sind. Wer Sie ungefügig finden wird, wird Sie hierher zurückbringen. Sie werden jetzt in Ihre Zelle geführt." ...
(Originaltext entliehen aus Pauline Reage s Roman "Geschichte der O", erschienen bei rororo-Verlag)
Zur Beschreibung des Ring der O der Romanvorlage..
Unter eingeschworenen BDSMlern herrscht seit langem Uneinigkeit, wie der eigentliche Ring der O auszusehen hat ... In der Verfilmung von Just Jaeckin trägt die O einen einfachen Bandring mit einer grossen, frei beweglichen Öse ... ähnlich der Version des hier unter diesem Text abgebildeten Ringes:
In der Romanversion wird das Aussehen des Ringes ganz anders beschrieben.
Ich habe einen Auszug der Stelle aus der Buchversion in der deutschen (fehlerhaften !?) Übersetzung entnommen, wo eine Beschreibung des O-Ringes gegeben wird:
" ... Der Mann hielt ihr nun eine kleine Holzkette mit lauter gleichen Ringen hin und bat sie, daraus
einen Ring zu wählen, der an ihren linken Ringfinger paßte.
Es waren sonderbare Eisenringe, innen mit Gold gerandet; der breite, schwere Reif, ähnlich der
Fassung eines Siegelrings, aber hochgewölbt, trug in Nielloarbeit ein goldenes Rad mit drei
Speichen, die spiralenförmig gebogen waren, wie beim Sonnenrad der Kelten.
Der zweite Ring ließ sich mit ein wenig Mühe anstecken und paßte genau. Er war schwer an
ihrer Hand, und das Gold glänzte wie aus einem Versteck hinter dem matten Grau des polierten
Eisens.
Warum das Eisen, warum das Gold, und das Zeichen, das sie nicht zu deuten wußte? ...
(Zitat aus Pauline Réage s "Geschichte der O" rororo- Verlag)
Im französischnen Original ist natürlich von einer Holzkiste ( nicht Holzkette ) aus der O ihren Ring erwählt die Rede ... und bei der Übersetzung von "renfle " in hochgewölbt ... lässt sich auch streiten ....
Hier ist eine Interpretation dieses Ringes von mir, die sich an dieser Beschreibung orientiert und gleichzeitig dem von Quagmyr entworfenem BDSM Emblem Projekt rechnung trägt:
Zum Schluss noch eine kleine Aufzählung einiger Symbole, die in den letzten Jahren im Zusammenhang mit Sadomasochismus, Lederfetisch, BDSM, Bondage etc. meinen Weg kreuzten:
Für Anregungen und Beiträge via E-Mail an info@wolf-a-piontek.de betreffend Zeichen und Symbolen, die in diesem Bereich Verwendung finden, bin ich dankbar! und werde versuchen, diese hier mit einfliessen zu lassen.
Die Rainbowflag
1978 kreierte Gilbert Baker in San Francisco das heute wohl bekannteste Symbol für sexuelle Ausrichtung: die Rainbowflag ( Regenbogenflagge ).
Noch im gleichen Jahr, im November 1978, wurde Harvey Milk, das erste offen schwul lebende Mitglied des Stadtrats von San Francisco, ermordet. Zu seinen Ehren und zum Zeichen der Solidarität beschlossen die Organisatoren der 79er-Schwulenparade ( Christopher Street Day ) Gilbert Bakers Flagge als Symbol zu verwenden. Seitdem gilt diese mit ihren verschiedenen Farben alle Spielarten der homosexuellen Liebe reflektierenden Flagge als Symbol für Solidarität und Sympathie mit der weltweiten Gay-Pride Bewegung.
Die Leatherpride Flagge
Aus der Rainbow Flagge der Schwulenszene wurde die Leatherpride Flagge abgeleitet..
Die Leather Pride Flag wurde das erste Mal 1989 beim Mr. Leather Contest in Chicago verwendet und setzte sich dann schnell in der Leder-Szene als Symbol durch. Ihre Farben symbolisieren:
Schwarz als Farbe der Anhänger des S/M,
Blau für die Liebhaber des Jeans-Fetisch,
Weiß als Zeichen der Solidarität mit den Novizen der S/M-Szene,
Das Herz symbolisiert die Distanzierung von roher Gewalt. S/M als Liebensweise mit Betonung auf gegenseitige Achtung, Einverständnis und Einfühlungsvermögen.
Die Bärenflagge
Die aus den USA stammende Idee der "Bärenflagge" symbolisiert die verschiedenen Farben von Bärenfellen. Die Tatze eines Bären oben links macht zusätzlich klar, wem die Zuneigung und Freundschaft gilt. Auch in Europa kann man die Bear Flag immer öfter antreffen. Ihre Träger zeigen hiermit ihre Sympathien für eine bestimmten Erscheinungsform der Schwulenszene: den Bears ... den Bären von einem Mann ... groß, stark, bärtig und und mit viel Körperbehaarung ...
Das Peitschenrad
Das Peitschenrad, der Klassiker unter den BDSM Zeichen, ist das von Quagmyr entworfene BDSM-Emblem. Es ist an eine taoistische / keltische Triskele angelehnt.
Ca. 1994 / 95 ersann Quagmyr dieses Symbol aus einem meinem Streben entgegengestzten Gedanken. Er wollte mit diesem (doch recht schnell verwechselbaren) Zeichen ein Symbol kreieren, das ausschließlich von Eingeweihten zu entschlüsseln war. Ein typisch amerikanischer Gedankenansatz, der zeigt, dass es in den USA zu diesem Zeitpunkt noch eine große Angst in der heterosexuellen Welt gab, sich als SMler zu outen.
Hier einige Gedanken zur Sybolik des Peitschenrades:
Die Dreiteilung der Fläche steht für die drei unterschiedlichen Spielarten im BDSM: B&D (Bondage & Discipline), D&S (Dominance &Submission) und S&M (Sadism & Masochism). Zum anderen für die 3 Grundsätze der BDSMler: Sicherheit, Gesundheit und gegenseitiges Einverständnis (Safe, Sane and Consensual). Und zum Dritten die 3 möglichen Vorlieben: Aktive, Passive und Wankelmütige (Tops, Bottoms und Switchers).
Die 3 Löcher in jeder Einheit sollen die Unvollkommenheit eines jeden Individuums innerhalb des BDSM Kontexts symbolisieren. Das "Loch" muß durch einen komplementären Partner ergänzt werden. BDSM kann nicht alleine praktiziert werden.
Die dreifach gaschwungenen ineinander übergreifende Begrenzunng symbolisiert das ineinander Übergreifen von B&D, D&S und S&M.
Auch können die geschwungenen Linien als stilisierte Peitsche oder Arm auf dem Weg zum erotischen Schlag gesehen werden.
Die Metallischen Ränder stehen für die Ketten oder Handschellen als Symbole der BDSM typischen Sklaven / Herren Beziehung.
Die schwarzen Felder repräsentieren die kontrollierte dunkle Seite der BDSM Sexualität.
Ein Zeichen, dass in Europa im Gegensatz zum Ring der O noch nicht wirklich verbreitet ist, und aus unwissenheit von Schmuckherstellern und Sex-Toy vertreiben oft falsch reproduziert und angeboten wird.
Hier einige Beispiele aus meiner Sammlung von S/M Kuriositäten:
Handschellen als Anstecknadel
Recht verbreitet in der englischen, holländischen und amerikanischen Schwulenszene...müssen nicht unbedingt Bondage und S/M bedeuten, sondern werden auch häufig von Uniform Fetischisten getragen...
SM Anstecker
Ein Flohmarkt-Fund, der ursprünglich wahrscheinlich gar nichts mit SM zu tun hat...und wahrscheinlich bloss in meinem "kranken Kopf" eine Beziehung zu BDSM Symbolen hat ;-)
Domina Ansteckpin
Hier einige der Anfang der 90er Jahre von Alain Vandenbosch aus Brüssel designten Pins, die gestaltet wurden um SMlern eine Möglichkeit zu geben, die verschiedenen SM Vorlieben Ihrer Träger zu Ausdruck zu bringen.
Hier rechts die Abbildung des Pins der für "Female Domination" steht, also von Männern oder Frauen getragen werden sollten, die wünschen von einer Frau unterworfen zu werden.
Pin gefesselte Hand
Der Pin mit gefesselten Händen symbolisiert "Bondage" für Liebhaber die Fesselspiele bevorzugen, schon diversifizieren nach Bondage, Flagellation, Female Domination, S/M, Female Submission...
Pin gefesselter Mann
Dieser Pin stellt einen gefesselten Mann dar, der bestraft wird
(ausgepeitscht ?) und wurde getragen von Männern, die auf male submission Unterwerfung stehen.
Pin gefesselte Frau
Dieser Pin, der eine gefesselte Frau darstellt, richtete sich an weibliche Träger, um "female submission" auszudrücken d.h. die Lust, sich einem Dominus oder einer Domina ihrer Wahl zu unterwerfen.
Anstecknadel Gold
Auch diese SM Anstecknadeln von Alain Vandenbosh sollten um 1990 herum als Erkennungszeichen in der belgischen Sadomasoszene gelten.
Doms trugen die goldene Ausführung...
Anstecknadel Silber
... und Subs die silberne
Alle diese pins wurden damals in Brüssel von Boutique Minuite und meinem Fetish Laden vertrieben und fanden eine recht grosse Verbreitung...
T-shirts
T-shirts mit eindeutigen Aufdrucken....seit ehedem und immer noch ein beliebtes und funktionierendes Kommunikations-Werkzeug, um auf seine Vorlieben recht konkret und direkt aufmerksam zu machen.
Der Entwurf auf dem Bild rechts stammt von meiner Webseite photoartexpo.com, auf der meine fotografischen Arbeiten zu den Themenkreisen Bondage, total enclosure, Autostrangulation etc. ausgestellt sind.